Nierensteine

Nierensteine

Was sind Nierensteine?

Nierensteine bilden sich aus Bestandteilen des Urins. Sie liegen in den Nierenkelchen, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen. Von Nierensteinen betroffen sind überwiegend Männer. Sie leiden doppelt so häufig an der Erkrankung wie Frauen.

Die Größe der Steine ist sehr unterschiedlich. Manche erreichen lediglich Stecknadelkopfgröße. Andere dagegen füllen beinahe das gesamte Nierenbecken aus. Solange die Nierensteine sich in den Nieren aufhalten und keine harnableitenden Harnwege verschließen, bleiben die gefürchteten unerträglichen Schmerzen aus. In dem Moment aber, in dem sie in die Harnleiter rutschen, können sie den Patienten weit über seine Schmerzgrenze hinaus quälen.

Diagnose

Eine Urinuntersuchung gibt Aufschluss über eine mögliche Infektion sowie darüber, ob Blut im Urin vorhanden ist. Dann folgt eine Ultraschalluntersuchung des so genannten Urogenitaltraktes, also der Körperpartie, in der die ableitenden Harnwege und Nieren liegen. Sehr gut sind Steine durch eine Röntgenkontrastaufnahme oder Computertomographie zu erkennen.

Natürlich wird der Arzt auch mit Ihnen über Ihre Beschwerden sprechen. Er möchte dabei wissen, seit wann Sie welche Symptome verspüren.

Folgendes können Sie selbst probieren, wenn Sie wissen, dass Sie Nierensteine haben: Urinieren Sie durch ein Sieb. Sie fangen darin kleinere Steine oder zumindest Teile davon auf. Der Arzt kann so bestimmen, woraus sie bestehen. So erhält er Aufschluss über die Ursachen der Steinbildung und ist in der Lage, die Therapie genau darauf abzustimmen.

Therapie

Die Therapie hängt nicht zuletzt von der Art und Größe des Nierensteins ab.

Leidet der Patient an einer Nierenkolik, so wird der Arzt ihm empfehlen, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Zusammen mit Krampf lösenden Medikamenten, die mitunter auch Schmerz stillend wirken, und einer Bewegungstherapie wie Hüpfen soll der Stein ausgeschwemmt werden.

Harnsäuresteine lassen sich eventuell medikamentös auflösen. Sie haben allerdings die schlechte Angewohnheit, immer wieder aufzutreten, daher wird meistens eine Steinprophylaxe eingeleitet.

Wenn der Stein sich weder auflösen noch ausschwemmen lässt, kann man ihn zerkleinern. Hierzu muss er zuerst per Ultraschall geortet werden. Stoßwellen zertrümmern ihn im Anschluss. Das Verfahren nennt sich Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL). Eine andere Möglichkeit ist die Perkutane Nephrolitholapaxie. Der Arzt bohrt mit Hilfe einer Punktionsnadel von außen einen dünnen Kanal zur Niere. Durch diesen Kanal führt er ein optisches Instrument in den Körper ein, mit dessen Hilfe er die Nierensteine zertrümmern und entfernen kann.

Befindet sich der Stein im Harnleiter, kommt die Ureterorenoskopische Steinentfernung in Frage. Ein starres oder auch flexibles dünnes Rohr mit einem optischen Gerät wird über die Harnröhre in die Blase und dann in den Harnleiter eingebracht. Das Instrument verfügt über eine Art ?Arbeitskanal?, durch den im Anschluss verschiedene Geräte wie Ultraschall, Laser, Sonden oder Zangen zur Zertrümmerung und Entfernung der Steine in den Körper gelangen können.

Liegt der Stein im unteren Drittel des Harnleiters, lässt er sich möglicherweise mit Hilfe einer Schlinge herausziehen, die in die Harnröhre eingeführt werden muss. Auf Grund der Verletzungsgefahr, wenden Ärzte die Methode jedoch nur noch selten an.

In wenigen Fällen müssen betroffene Patienten sich ihre Nierensteine durch eine offene Operation entfernen lassen.

Was kan ich selbst tun?

In erster Linie sollten Sie all das meiden, was die Entstehung von Nierensteinen begünstigt.

  • Trinken Sie reichlich. Über 24 Stunden verteilt, sollten es schon zwei bis drei Liter sein, am besten alkalisierendes Mineralwasser, dem der Saft von zwei Zitronen beigefügt wurde.
  • Schränken Sie den Konsum von Süßigkeiten und fettreichen Nahrungsmitteln ein.
  • Verwenden Sie Salz eher sparsam und essen Sie nicht allzu häufig Backwaren aus Weißmehl.
  • Manche Nahrungsmittel entziehen dem Körper zusätzlich Wasser. Hierzu zählen Spargel und Rhabarber. So lecker beides ist, lassen Sie künftig lieber die Finger davon.
  • Kurieren Sie jeden Harnwegsinfekt stets vollständig aus und seien Sie aktiv. Wer gern sein Wohlstandbäuchlein auf dem Sofa pflegt, tut sich nichts Gutes? in mehrfacher Hinsicht. Bewegung ist auf jeden Fall besser.
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